Vergleichsgrafik von Apples M2- und M4-Chip: Zwei stilisierte Prozessoren mit Performance-Balken und Diagrammen, die die höhere Benchmark-Leistung des M4 gegenüber dem M2 für den IT-Praktiker-Alltag visualisieren.

MacBook Air M2 vs. M4: Wenn Benchmarks plötzlich nach Admin-Alltag riechen

M4 statt M2: echtes Tempo-Upgrade oder nur Silicon-Marketing? Wer mit VMs, Backups und dicken Dateien lebt, sollte diesen Vergleich unbedingt jetzt lesen.
CPU-Leistung: Vom braven Arbeitstier zum kleinen Biest

Apple hat mit dem M2 schon ein sehr rundes Paket abgeliefert: Für Office, Remote-Verbindungen, etwas Terminal, Browser mit 20 Tabs und nebenbei noch ein Teams-Call kommt der Chip nicht mal ins Schwitzen. Für viele klassische Admin-Jobs reicht das völlig – Ticket-System offen, RDP-Sessions zu den Servern, VMware-Konsole und Browser: der M2 erledigt das souverän. Man merkt höchstens unter Dauerlast, dass er irgendwann ins Power-Management geht und die ganz hohe Performance nicht ewig hält.

Der M4 legt genau da nach, wo es spannend wird: Single-Core-Leistung und Effizienz. Skripte, die lokal durchlaufen, Xcode-Builds, Container-Spielereien oder eine Windows-VM unter UTM/Parallels reagieren einfach direkter. Der Unterschied ist nicht „Wow, neues Universum“, sondern eher dieses „okay, da ist weniger Warten“. Vor allem bei vielen kleinen Tasks hintereinander – Fenster auf, Logs checken, Browser wechseln, VM bedienen – fühlt sich der M4 konsequent flüssiger an, ohne dass man in Lüftergeräusche oder thermische Drosselung reinläuft.

SSD und Datentransfer: Wo die Gigabytes wirklich fliegen

Auf dem Papier sind beide Geräte schnell, in der Praxis ist der M4 aber klar im Vorteil, wenn es um große Datenpakete geht. Die interne SSD im M2 ist im Alltag schon fix, beim M4 schiebt macOS Daten aber nochmal deutlich schneller weg – egal ob Time-Machine-Backup auf eine externe SSD, VM-Images mit zig Gigabyte oder Foto- und Videodumps von iPhone & Co. Die gefühlte Wartezeit bei „Großkopieraktionen“ schrumpft hörbar.

Richtig interessant wird es, wenn man beide Geräte direkt miteinander verbindet, z. B. per Thunderbolt-Bridge und SMB oder mit dem Migrationsassistenten. Dann merkt man, wie viel Luft nach oben gegenüber klassischem Gigabit-Ethernet ist. Dateitransfers im dreistelligen MB/s-Bereich sind problemlos drin, und gerade bei Systemmigrationen oder dicken VM-Dateien macht das den Unterschied zwischen „Ich geh mal Kaffee holen“ und „Okay, ich bleib kurz sitzen und warte das eben ab“. Der M4 profitiert hier doppelt: schnellere eigene SSD plus schneller Link zum Gegenüber.

Energie, Lüfterlosigkeit und Praxisgefühl im Admin-Alltag

Beide Air-Generationen haben einen Vorteil, den man nach ein paar Jahren Windows-Notebooks mit drehenden Lüftern nicht mehr hergeben will: Ruhe. Im mobilen Support, in Besprechungen oder beim Arbeiten im Wohnzimmer ist es angenehm, wenn das Gerät nicht ständig pusten will, nur weil man drei RDP-Sessions und ein paar Browser-Tabs offen hat. Der M2 ist dabei schon sehr effizient, der M4 treibt das aber weiter: weniger Verbrauch bei besserer Leistung heißt schlichtweg längere Laufzeiten und mehr Reserven, bevor das System drosselt.

Im Alltag eines IT-Praktikers bedeutet das: Der Mac hängt nicht permanent am Strom, wenn man durch Gebäude läuft, vor Ort Geräte einrichtet oder im Homeoffice zwischen Meetings springt. Der M4 hält spürbar länger durch, wenn man z. B. VMs laufen hat und gleichzeitig Dokumentation, Ticketsystem und Browser offen sind. Er wirkt „leichter“ unter Last – weniger Mikroruckler, weniger kurze Hänger, wenn mehrere Dinge gleichzeitig passieren. Das merkt man nicht in Cinebench-Punkten, sondern daran, dass man weniger genervt vor dem Bildschirm sitzt.

Welcher Mac landet im Rucksack des IT-Praktikers?

Rein technisch ist die Antwort simpel: Der M4 kann alles, was der M2 kann – nur schneller, kühler und effizienter. Wenn man heute neu kauft und das Gerät ein paar Jahre halten soll, spricht kaum etwas für den M2, außer ein sehr guter Preis. Gerade wer mit VMs arbeitet, regelmäßig große Datenmengen schiebt, Backups testet, Images verteilt oder Skripte durchballert, wird vom M4 deutlicher profitieren, als es die reinen Marketingfolien vermuten lassen.

Spannender wird es für alle, die bereits ein MacBook Air mit M2 im Einsatz haben. Ein Upgrade nur wegen ein paar Prozent mehr CPU-Leistung lohnt sich für die meisten nicht. Wer aber merkt, dass die eigene Arbeitsweise sich verändert hat – mehr Virtualisierung, mehr lokale Automatisierung, mehr parallele Tools – oder sowieso ein zweites Gerät einführt, wird am M4 seine Freude haben. Am Ende entscheidet nicht der Benchmark-Screenshot, sondern ob der Mac im Alltag im Weg steht oder einfach macht, was er soll. Und genau da fühlt sich der M4 so an, als wäre er für Leute gebaut worden, die ihren Rechner nicht anschauen, sondern benutzen.

Ähnliche Beiträge
Apple TV 2025: Wie viele Chips braucht der Mensch wirklich?
Streaming-Geräte: Die neuen Herrscher unseres Alltags
Total
0
Shares
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post
Ein abstraktes Netzwerk aus verbundenen Knoten und leuchtenden Linien wird von einem roten Glitch durchbrochen – Symbol für einen bösartigen Eingriff in eine digitale Lieferkette und das Risiko einer Malware‑Infektion in der Open‑Source‑Welt.

Wenn dein Code plötzlich Krypto stiehlt: Lektionen aus dem npm‑Super‑GAU

Next Post
Schematische Grafik zur VLAN-Segmentierung: drei farbige VLAN-Wolken mit VLAN-IDs 100, 200 und 300, verbunden mit einem Netzwerkswitch.

VLAN-Segmentierung in der Schul-IT: Fundament für sichere Netze

Total
0
Share